Als ich erfahren habe, dass wir (also ich und eine Mitbewohnerin) eine Belohnung erhalten dafür, dass wir unseren schulischen Abschluss erreicht hatten, dachte ich am Anfang wir fahren in ein Hallenbad oder machen irgendeinen kleinen Ausflug oder so. Aber als die Betreuer anfingen aufzuzählen was wir auswählen durften und auf was wir Lust haben konnte ich meinen Unterkiefer nicht mehr oben halten. Ich zähle mal auf: Einen Rundflug mit einem Segelflugzeug, eine Fahrt in einem Hubschrauber, Flaschentauchen in ein dafür angelecktes und dekoriertes Hallenbecken und ein Tandem-Fallschirmsprung. Das sind alles Dinge wo ich gerne gemacht hätte aber auf eines waren ich und meine Mitbewohnerin uns sofort einig was wir definitiv machen wollen: Der Tandem-Fallschirmsprung. Als wir dies den Betreuern mitteilten was genau wir machen wollten, durften wir erstmal eine Zeit lang warten … um genau zu sein die kompletten Sommerferien. Dann war es endlich so weit, der Tag an dem ich zu Pfannkuchen werde war da!
Wir fuhren mit der kompletten Gruppe nach Miltenberg, aber wir waren nicht alleine.
Denn die Betreuer hatten noch als kleine Überraschung meine Eltern mit samt Geschwistern und Großeltern eingeladen, worüber ich mich tierisch freute. (Denn dann konnte ich in Ruhe mein Testament verkünden) Lange Rede kurzer Sinn Anzug an, Gurt angeschnallt, kurze Einführung und ab ins Flugzeug.
Aufgeregt war ich zwar, aber nicht, weil ich Angst hatte, sondern weil ich mich schon zu lange darauf gefreut hatte endlich durch die Wolken zu fallen. Ungefähr 25 Minuten dauerte der Flug bis wir eine Höhe von 3400 Metern erreichten. Ich hatte das Glück und durfte als erstes springen. Das Gefühl auf dem kleinen Trittbrett zu stehen und man kurz davor ist Richtung Erde zu fallen ist unglaublich. Mein einziger Gedanke war, hoffentlich gebe ich eine gute Wurfscheibe ab. Denn mehr Zeit hatte ich nicht? 40 Sekunden freier Fall. Ich konnte nicht mehr aufhören zu lachen und zu grinsen, weil ich mir das nicht so vorgestellt hatte, es war ein wahnsinniges Gefühl. Dann öffnete sich der Fallschirm und wir glitten geschmeidig nach unten. Nach ungefähr ein paar Minuten war ich auch schon wieder auf festem Boden und ich war so froh darüber, diese Erfahrung machen zu dürfen. Ich kann das jedem empfehlen, weil so etwas kann und wird man nie vergessen.
David Börne